Ackermann

Ackermann
Ạckermann,
 
1) Anton, eigentlich Eugen Hanisch, Politiker, * Thalheim/Erzgebirge 25. 12. 1905, ✝ (Selbstmord) Berlin (Ost) 4. 5. 1973; ab 1926 Funktionär, ab 1935 Mitglied des ZK der KPD; war, ab 1940 in Moskau, 1943-45 Mitglied des Nationalkomitees »Freies Deutschland«. Ab 1. 5. 1945 wieder in Deutschland, beteiligte er sich 1946 in der SBZ führend an der Gründung der SED (seit 1946 Mitglied ihres Parteivorstandes beziehungsweise ZK) und entwickelte die bis 1948 offiziell von seiner Partei vertretene These vom »besonderen deutschen Weg zum Sozialismus«. 1949-53 war Ackermann Staatssekretär im Außenministerium der DDR; 1953 wurde er aller Ämter enthoben und 1954 aus dem ZK der SED ausgeschlossen, jedoch 1956 rehabilitiert.
 
 2) Friedrich Wilhelm, Mathematiker, * Schönebecke (heute zu Herscheid) 29. 3. 1896, ✝ Lüdenscheid 24. 12. 1962; Gymnasiallehrer, ab 1953 auch Professor an der Universität Münster. Ackermann lieferte Beiträge zur mathematischen Grundlagenforschung (Beweise der Widerspruchsfreiheit der Zahlentheorie, Axiomensystem der Mengenlehre), zur mathematischen Logik (u. a. über Entscheidungsverfahren und das Entscheidungsproblem) und zur Theorie der rekursiven Funktionen. Er schrieb »Grundzüge der theoretischen Logik« (1928, 61972; mit D. Hilbert).
 
 3) Konrad Ernst, Schauspieler und Bühnenleiter, * Schwerin 1. 2. 1712 (1710?), ✝ Hamburg 13. 11. 1771; wirkte mit seiner Truppe in Königsberg (Pr), 1757-61 in der Schweiz, seit 1764 in Hamburg; erbaute dort 1765 das Schauspielhaus auf dem Gänsemarkt (1767 an das Hamburg. Nationaltheater verpachtet). Seine Gattin Sophie Charlotte, geborene Biereichel (* 1714, ✝ 1792) und beider Töchter, Dorothea (* 1752, ✝ 1821) und Charlotte (* 1757, ✝ 1775), waren erfolgreiche Schauspielerinnen.
 
 4) Max, Maler und Grafiker, * Berlin 5. 10. 1887, ✝ Bad Liebenzell 14. 11. 1975; wurde seit 1912 entscheidend durch A.Hoelzel in Stuttgart angeregt. Ackermann wandte sich schon früh der abstrakten Malerei zu, die er als Umsetzung lyrischer Empfindungen in bewusster Entsprechung zur Musik verstand. Im Spätwerk näherte Ackermann sich der Farbfeldmalerei.
 
 
M. A., Zeichnungen u. Bilder, hg. v. D. Hoffmann (1965);
 
M. A., Aspekte eines Gesamtwerkes, hg. v. L. Langenfeld (1972).
 
 5) Peter, Maler und Grafiker, * Jena 31. 1. 1934; lehrt seit 1977 an der Kunstakademie in Karlsruhe; wählt in seinen Arbeiten (v. a. Zeichnungen und Radierungen) menschenleere Architekturen und Landschaften als äußere Zeichen existenzieller Befindlichkeiten.
 
 6) Rudolf, deutsch-britischer Industrieller und Buchhändler, * Stollberg/Erzgebirge 20. 4. 1764, ✝ Finchley (heute zu London) 30. 3. 1834; machte die Lithographie in Großbritannien heimisch und begründete das »Repository of arts, literature. ..« (40 Bände, London 1809-29), einen Vorläufer der Magazine und illustrierten Zeitschriften.

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Ạcker|mann:Ackersmann.

Universal-Lexikon. 2012.

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